Vereinsgeschichte

Vereinsgründung und Motivation

Die Geschichte des Fördervereins Sailauf für Heimat und Geschichte e. V.

Gründung am 06.12.1978 im Gasthaus „Zum Ochsen“ (Ortlauf) als „Förderkreis Attraktives Sailauf“ durch Ferdl Kraus, Fred Maier, Karl Strom

Den Grundgedanken, im Dienste von Geschichte und Kultur für unser Dorf Sailauf tätig zu sein, verfolgten die drei Initiatoren am 06.12.1978 als sie im Gasthaus „Zum Ochsen“, zur Gründungsversammlung des „Förderkreises Attraktives Sailauf“ einluden.

Die Initiativgruppe hatte zunächst die Vision, den Fremdenverkehr zu beleben. Aus diesem Gedanken entstand die erste Generation des „Ständebaums“. Schnell band aber der drohende Abriss der maroden St. Vitus-Kirche alle Kräfte und die Vereinstätigkeit bündelte sich im Engagement für Dorfgeschichte und ihrem Erhalt.

Den Verantwortlichen des „Förderkreis Attraktives Sailauf“ wurde nach 27 Jahren bewusst, dass die Arbeit auf eine breitere Ebene und nur in Form eines eingetragenen Vereins zukunftsorientiert und erfolgreich weiter geführt werden kann. Am 28.04.2005 wurde im Gasthof „Sämenhof“ der „Förderverein Sailauf für Heimat und Geschichte e. V.“ gegründet.

Ehren-
mitgliedschaft

29.01.2017: Ferdl Kraus Ehrenmitglied

Ferdinand Kraus – von allen Ferdl genannt – ist Gründungsmitglied, Motor, Initiator und lebendes Archiv des Vereins. Von der Gründung bis zu seinem selbstbestimmten Ausscheiden aus der Vorstandschaft war er fast 40 Jahre ununterbrochen Vorstandsmitglied.

In seiner Laudatio für die Verleihung der Ehrenmitgliedschaft erinnert sein langjähriger Mitstreiter und 2. Vorsitzender, Fred Maier, stellvertretend für viele Aktivitäten und Initiativen von Ferdl: „So ist es 1979 nur mit Unterstützung von Ferdl möglich gewesen, die marode und baufällige St. Vitus Kirche mit Strahlern zur Advents- und Weihnachtszeit wieder in den Mittelpunkt des historischen Ortskerns zu rücken. Es war ein sehr wichtiger Schritt zur Grundsanierung gewesen, denn Dr. Kahle vom Landesamt für Denkmalpflege hatte bereits den Antrag auf Abriss der Kirche auf dem Schreibtisch liegen.

Auch beim Projekt Ständebaum, einer der schönsten in Bayern, der vom früheren Förderkreis am 30.04.1980 zur 900-Jahrfeier an die Gemeinde übergeben wurde, ist Ferdl Kraus in hohem Maße beteiligt gewesen. Dass es den Ständebaum auch nach fast 40 Jahren noch gibt, ist alleine Ferdl Kraus zu verdanken.

Im Laufe der 40 Jahre sind zahlreiche Publikationen vom Förderkreis und später dem Förderverein veröffentlicht worden. Viele denkmalpflegerische Maßnahmen an Bildstöcken und Hällchen in Sailauf und Eichenberg sind durchgeführt worden. Diese sind immer unter der Mitwirkung und sehr oft auch auf Initiative und unter der Führung von Ferdl Kraus geschehen. Dafür gebührt ihm die Ehrenmitgliedschaft.“ 

Projekte
Initiativen
Meilensteine

Schwerpunkte der Tätigkeit des „Förderkreis Attraktives Sailauf“ von 1978 – 2005

Die Gründung des „Förderkreises Attraktives Sailauf“ erfolgte am 06. Dezember1978 im oberen Ortsteil des früheren Gasthauses „Zum Ochsen“.

Zwei Projekte prägten die Arbeit des „Förderkreises“ in dieser Zeit im Wesentlichen: 

Der Erhalt der bereits profanierte St. Vitus-Kirche aus dem Jahre 1789, die seitens der überörtlichen staatlichen und kirchlichen Behörden nach der Einweihung der Auferstehungskirche im Jahre 1971, dem Abriss preisgegeben werden sollte. Es ist wohl nur dem Widerstand des „Förderkreises“ zu verdanken, dass dieser Plan in letzter Konsequenz nicht umgesetzt werden konnte. Die erfolgreichen Bemühungen um den Erhalt der St. Vitus – Kirche mit der Altarweihe am 17.06.1989 als Höhepunkt, wurde einen Tag später mit dem Europäischen  Umweltpreis in der Sparte „Bewahrung des kulturellen Erbes“ und 1991 mit der Bayerischen Denkmalschutzmedaille  gewürdigt.

Ein weiteres „Leuchtturmprojekt“ war die Erstellung eines Ständebaumes mit 18 Ständefiguren, die auch das frühere örtliche Handwerk symbolisieren. Der Ständebaum, auch Maibaum genannt, wurde am 30.04.1980 zur 900-Jahrfeier als Jubiläumsgeschenk des „Förderkreises“ der Gemeinde übergeben und prägt heute noch das Ortszentrum.

Mit der Sanierung und Restaurierung zahlreicher Bildstöcke und Hällchen in Sailauf und Eichenberg, sowie dem Pflanzen einer Dorflinde am Rathaus, setzte der „Förderkreis“ weitere positive Akzente auf dem Gebiet der Denkmalpflege und der Pflege und Bewahrung dörflicher Kultur.

Begleitet wurde die Arbeit in dieser Zeit mit der Veröffentlichung zahlreicher Publikationen, die nicht nur bei den Bürgerinnen und Bürgern, sondern auch überregional große Beachtung fanden. 

Fortführung als „Förderverein Sailauf für Heimat und Geschichte e.V.“ seit 2005

Geraume Zeit trugen sich die Mitglieder des „Förderkreises Attraktives Sailauf“ mit dem Gedanken, einen eingetragenen Verein zu gründen. Das geschah am 28.05 2005. Die 40 Personen, die sich im Sämenhof trafen, nannten sich „Förderverein Sailauf für Heimat und Geschichte e. V“. Die Ziele und  die Satzung wurde festgelegt, Vorstandschaft und Beisitzer gewählt und der Mitgliederbeitrag festgesetzt. Noch gab es keinen Vereinsraum. Man traf sich in einem Lokal, dem leer stehenden Pfarrhaus und der Schule.

Die kommenden Jahre brachten weitreichende bauliche Veränderungen für das gesellschaftliche und religiöse Leben im Dorf, die kritisch zu begleiten wurden: der Abriss der Auferstehungskirche, der Umbau des Alten Pfarrhauses, die Renovierung der Vitus-Kirche sowie Abriss und Neubau des Gemeindezentrums.

Der Verein brachte sich aktiv in Bayerische Landesausstellungen mit ein, wie „Bayerische Auswanderer“ oder „ Lukas Cranach und Albrecht von Brandenburg“.

Jährlich erscheinen eine Jahresschrift und mindestens eine Publikation.

Daneben gab es Arbeitskreise, die sich mit den heimischen Bildstöcken, den Sailaufer Mühlen, den Flurnamen, der Erhaltung und Lesbarkeit historischer Grabsteine und Inschriften befassten, Sterbebilder werden gesammelt und ein Archiv angelegt.

Feste und Ausstellungen wurden organisiert, wie „Kunst am Kirchberg“, die Bilderausstellung zum Gedenken an Rudi Hafner; die renovierten Ständefiguren wurden gezeigt. Lichterfeste für die Schulkinder in der Vorweihnachtszeit gefeiert.  Die umfangreiche Schau vieler Klassenfotos aus den letzten Jahrzehnten lockten erstaunlich viele Besucher an, ebenso die sehr positiv aufgenommene Sterbebildausstellung an Allerheiligen 2017.

Exkursionen führten unter anderem nach Lohr, Königshofen, Coburg und Bonn. 

Das sind nur einige der Aktivitäten, die seit Bestehen des Vereins auf den Weg gebracht wurden.